Grill-Kamin im Eigenbau

Das Grillen mit einem Holzkohlengrill ist ja was feines wenn da die Geschichte mit dem Anheizen nicht so aufwendig wäre. In den letzten Jahren sind immer mehr Anzündkamine in den Handel gekommen und haben die bisherigen Prozeduren (Föhn, Lötlampe, Luft zufächern, usw.) abgelöst. Wenn man aber einen nicht alltäglichen Griller besitzt (egal ob eine sehr große oder sehr kleine Bauart), ist im Handel kein passender Kamin zu finden und man muss sich selbst eine Altanative erarbeiten.

Ich habe mir kürzlich einen kleinen Picknick-Griller gekauft und stand vor dem oben beschriebenen Problem: Die im Handel verfügbaren Kamine waren einfach viel zu groß! Die Menge der erforderlichen Kohle war einfach viel zu groß und auch an eine Lagerung im Griller war unmöglich.

So hab ich mir aus den folgenden Materialien meinen eigen Grill-Anheizkamin gebaut:

zwei Konservendosen (Füllmenge ca. 800 g)

eine Stück Kleintier-Zaun

ein paar Blindnieten

vier M5-Einschlagmuttern

zwei Blechwinkel

eine Stück Rundholz für den Griff

Werkzeuge:

Blechschere, Nietenzange, Dosenöffner, Kombizange, Gabelschlüssel

Werkzeug und Teile
Werkzeug und Teile

Als erstes habe ich mir den Kleintierzaun zurechtgeschnitten: Ich brauchte ein Quadrat mit die Seitenlänge die dem Dosendurchmesser entsprach. Also Dose auf den Zaun, ausmessen und mit der Blechschere ausschneiden. Ich komme später noch einmal auf den Zaun zurück…

Dann wurden die Böden der Dosen entfernt und die scharfen Kannten mit der Kombizange um gebogen. Die beiden Dosen wurden jetzt in einander gesteckt und mit mehr oder weniger zärtlichen Schlägen verbunden (ca. 1cm Überlappung).

Umbiegen der scharfen Kanten
Umbiegen der scharfen Kanten

Jetzt gings ans Bohren: An der Überlappung wurden nun vier Löcher gebohrt (Druchmesser 4mm) um die beiden Dosen später zu vernieten.

Bohren der Löcher um die Dosen zu vernieten
Bohren der Löcher um die Dosen zu vernieten
Das Vernieten der Dosen
Das Vernieten der Dosen

Ich hab dann gleich die Löcher (Druchmesser 6mm) um später den Kleintierzaun zu befestigen. Die vier Löcher wurden circa 4cm über dem ehemaligen Dosenboden gesetzt.

Die Dosen wurden also vernietet und der Zaun so gebogen, dass er in die Dosen passt. Wichtig dabei ist, dass die vier Ecken des Quadrates nach unten gebogen werden um mit ihnen den Zaun zu befestigen!

Die Seitenlänge des Zaunquadrates muss dem Dosendurchmesser entsprechen
Die Seitenlänge des Zaunquadrates muss dem Dosendurchmesser entsprechen

Dazu dienen nun die Einschlagmuttern; diese werden nun total zweckentfremdet. Im Normalfall werden diese ja in Holzpallten geschlagen um Befestigungsschrauben zu setzen… hier nicht!

Einschlagmutter und Schraube
Einschlagmutter und Schraube

Sie sollen sich im Gitter des Kleintierzauns verhacken und so die ganze Sache in den Dosen festhalten. Der Zaun soll ja später die heißen Kohlen tragen. Da das Ganze zu einer richtigen Fummelei ausarten kann empfehle ich erst den Zaun ein zu fädeln und dann die Einschlagmuttern in die Ecken einzuhängen.

Der Kleintierzaun wird mit den Einschlagmuttern innerhalb der Dosen befestigt
Der Kleintierzaun wird mit den Einschlagmuttern innerhalb der Dosen befestigt

Im Endspurt wird nun noch ein Griff montiert, damit die heiße Glut aus dem Kamin zu leeren nach dem er seinen Dienst getan hat. Man(n) will sich ja nicht die Finger verbrennen!

Also die Blechwinkel an die Dosen nieten und den hölzernen Rundstab (in meinem Fall war gar nur ein Ast) ablängen. Festschrauben und fertig ist die Geschichte.

Löcher in den Kamin bohren um den Griff zu befestigen
Löcher in den Kamin bohren um den Griff zu befestigen

Das Rundholz dient als Griff
Das Rundholz dient als Griff
Fertig für den ersten Test
Fertig für den ersten Test

Beim ersten Einsatz war ich nun gespannt ob mein Konstruktion überhaupt funktionieren würde. Ich habe also ein paar kleine Holzstücke und Holzkohlen in den Kamin gefüllt. Ein Ballen Zeitungspapier wurde auf den Kohlenrost gelegt, entzündet und der gefüllte Kamin daraufgestellt. Erste Rauchzeichen machten dem bangen Warten ein Ende; der Kamin funktioniert tatsächlich! Nach ca. 20 Minuten war die Kohle durchgeglüht und konnte auf den Kohlenrost geleert werden; etwas frische Kohle nachlegen und einer gepflegten Grillerei stand nichts mehr im Weg.

Der erste Einsatz war erfolgreich
Der erste Einsatz war erfolgreich
Und schon qualmt's!
Und schon qualmt's!

Seither ist der Griller immer griffbereit und auch der Grill-Kamin liegt schon fertig gefüllt darin und wartet auf seinen nächsten Einsatz.

Alles ist im Griller verstaut
Alles ist im Griller verstaut

Viel Spaß beim Nachbauen!

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