Hochbeet Bauanleitung – Wie kann ich ein Hochbeet selbst bauen?

Im Gegensatz zum normalen Gartenbau liegt ein Hochbeet nicht ebenerdig, sondern ermöglicht eine höherliegende Bepflanzung. Durch eine Verschalung wird es möglich, mehrere Schichten zu schaffen, die die oberste Erdschicht über längere Zeit versorgen. Reine Erdfüllungen kommen ebenfalls vor, sind jedoch nicht empfehlenswert, da sie im Gegensatz zu geschichteten Beeten intensiver gepflegt und zusätzlich gedüngt werden müssen.

Das Hochbeet ist ebenso wie das Hügelbeet häufig im naturnahen Gartenbau anzutreffen, da es große gestalterische Möglichkeiten bietet, jedoch nicht auf Ertragseffizienz ausgelegt ist. Zusätzlich ist der herausstehende Bau ein besonderer Blickfang und ermöglicht es, Anbau und Dekoration zu verbinden.

Hügelbeete besitzen in der Regel keine Verschalung. Stattdessen wird der Schichtaufbau als Hügel realisiert. Diese Form der Beete ist jedoch anfälliger gegenüber Witterung und Abtragung. Zudem bietet sie nicht alle Vorteile eines klassischen Hochbeetes, sondern wird meist über nur eine Saison angelegt.

Praktische Vorteile eines Hochbeetes

Die Höherstellung des Beetes vermeidet das Bücken. Damit ermöglicht das Hochbeet einen behindertengerechten Gartenbau. Der Boden wird nicht umgegraben und so gewährleistet, dass die gebildete Fauna erhalten bleibt. Der Aufbau macht zusätzlich eine einmalige Nutzung von Gartenabfällen möglich ohne einen Kompost aufbauen zu müssen.
Die Bekämpfung von Schädlingen oder Pilzen in der Erde ist einfacher, da nicht das gesamte Erdmaterial eines Beetes ausgehoben werden muss. Außerdem springen Krankheiten und dergleichen nicht auf eine große Fläche oder gar den gesamten Garten über.

Vorteil: Es muss weniger gejätet werden

Da der Samenflug der üblichen Unkräuter hauptsächlich bodennah stattfindet, muss der Gärtner weniger jäten. Mit einem Schneckenzaun lässt sich Schneckenfraß beinahe vollständig verhindern.Das Hochbeet macht eine Bepflanzung unabhängig von ungeeigneten Böden oder Nährstoffknappheit. Selbst auf einer Terrasse kann mit etwas Vorbereitung ein solcher Bau aufgestellt werden.

Die Verrottungswärme eines korrekt angelegten Beetes ermöglicht ein schnelleres Wachstum der Pflanzen und schützt vor leichtem Frost. Die herausgestellte Position in Verbindung mit der selbsterzeugten Wärme macht ein Ausdehnen der Pflanzzeiten möglich.
Mit einer Abdeckung kann der Gärtner bereits früher mit der Bepflanzung beginnen. Beim Abbau eines gesunden Hochbeetes kann die Füllung zu einem Gutteil als zusätzliche Gartenerde verteilt werden und trägt bei der Auflösung zur natürlichen Pflege des gesamten Gartens bei.

Nachteile eines Hochbeetes

Die Verschalung und Füllung machen zunächst eine gute Planung notwendig und verursachen einmalig mehr Arbeit als eine ebenerdige Verwendung.
Bei der Bepflanzung sollte der Gärtner überlegt vorgehen, da die Befüllung idealerweise auf die Pflanzen abgestimmt sein sollte. Ein schnelles Umstellen oder vollständiges Abtragen des Beetes ist häufig nicht möglich bis schwer realisierbar.
Da nicht umgegraben wird, muss an eine regelmäßige Pflege gedacht werden. Neben dem Nachfüllen von Erde und anderen Materialien sollte eine Erneuerung nach sechs bis sieben Jahren erfolgen.

Stein auf Stein: Der Außenaufbau eines Hochbeetes

Hochbeete werden zumeist in Kastenform angelegt, dennoch kann beinahe jede Form gewählt werden. Die Schmalseite sollte bei beliebiger Länge nicht mehr als rund einen Meter messen, damit man mit ausgestrecktem Arm über die Mitte reichen kann. Ist das Beet nur von einer Seite zugänglich, empfehlen sich 50 bis 60 Zentimeter Breite. Anderenfalls sind unbequeme oder schädigende Haltungen zur Pflege nötig.
Üblicherweise wählt man eine Anordnung in Nord-/Südrichtung, um die optimale Sonneneinstrahlung zu gewährleisten. Auch der Standort sollte entsprechend gewählt werden.

Auf Erdboden empfiehlt es sich, eine flache Grube von 15 bis 30 Zentimetern Tiefe aufzuheben, in der das Beet Platz findet.
Der Untergrund sollte auf Mutterboden vor dem Aufbau des eigentlichen Beetes mit rostfreiem Maschendraht (sogenanntes „Hasengitter“) ausgelegt werden, um Wühlmäuse oder andere große Fraßschädlinge fernzuhalten.

Die Einfassung kann mit vielen verschiedenen Materialien erfolgen Beliebt sind Holzverschalungen, auch Stein (sowohl Kunst- als auch Natursteine), Bleche oder Plastik sind geeignet. Für den äußeren Halt können Winkel gewählt werden, die eingeschlagen oder mittels Spindel im Boden verankert das Beet zusammenhalten. Bei langen Aufbauten sind Stützbretter sinnvoll, um das Ausbauchen unter dem Druck der Erde zu vermeiden.

Tipp: Bauanleitung für die Holzfassung

Für die Anlage einer Holzfassung bietet es sich an, einen Rahmen in Breite und Länge aus Kanthölzern zu arbeiten. Dieser kann je nach persönlichem Geschmack einfach zusammen genagelt oder auch zimmermännisch verzapft werden. Mit den vorgenannten Winkeln kann das Beet so einfach zusammengesteckt werden.

Auch naturbelassene Holzbretter oder -bohlen sind ein nützliches Baumaterial. Vorsicht ist jedoch bei behandeltem oder bereits zu anderen Zwecken genutztem Holz geboten. Holzschutzmittel und Schimmelsporen können in der Erde ausgewaschen werden und trüben den Gartengenuss.
Um die Haltbarkeit des Holzes weiter zu verlängern und die Austrocknung der Erde zu reduzieren, kann eine geeignete Folie vor dem Füllen eingelegt werden.

Worauf achten bei der Anordnung der Pflanzen?

Gerade zum Ende des Sommers stellt der Garten viele Materialien für ein Hochbeet zur Verfügung. Spätestens zum nächsten Frühlingsbeginn steht dann ein Gartenelement bereit, in dem es grünen und blühen kann. Bevor man jedoch das Hochbeet einfach füllt, empfehlen sich Überlegungen zur zukünftigen Bepflanzung.

Für Pflanzen, die schnell und hoch wachsen, eignen sich lockere Schichten. Diese sogenannten Starkzehrer ziehen Nährstoffe und Wasser schnell aus dem Boden, so dass ein durchgehend reichhaltiger Boden notwendig ist. Nachteilig an dieser Bauart ist das stärkere Einsacken der Schichten.

Für Kräuter oder langsam wachsende Pflanzen, die Zeit für eine ausreichende Entwicklung benötigen, sind verdichtete Schichten empfehlenswerter. Diese Schwachzehrer kommen mit weniger Nährstoffen aus und nutzen das Angebot am besten, wenn es langsam bereitgestellt wird. Der für sie geeignete Boden fällt wenig ein und muss seltener aufgefüllt werden.

Für reine Schwachzehrer-Kulturen kann es sich anbieten, das Beet entweder verhältnismäßig flach zu gestalten oder die Schichtung mit Sand- oder Steingemischen zu beginnen. So vermeidet man unnötige Massen an Material, die von den Pflanzen nicht benötigt werden würden.

Sollen beide Arten in einem Hochbeet angepflanzt werden, bietet es sich an, die Starkzehrer in die Mitte zu setzen. Das Nachfüllen einer Mittelsenke ist einfacher zu bewerkstelligen und wird zu einem kleinen Teil durch die Randbereiche übernommen.
Außerdem sollte darauf geachtet werden, hochwachsenden Pflanzen in der Mitte anzuordnen. So nehmen sie den am Rand wachsenden, niedrigen Gewächsen kein Licht und ermöglichen eine einfachere Pflege und Ernte.

Das Füllen und Pflegen

Üblicherweise sollte je nach Höhe des Beetaufbaus eine Schichtdicke von mindestens 20 bis 50 Zentimetern erreichbar sein. Die Schichten können nach Verdichtung dünner werden, jedoch sollten sie zehn Zentimeter nicht unterschreiten.

Die unterste Schicht bildet Holz. Grobe Reste von Baum- oder Strauchschnitt eignen sich besonders gut. Auch Wurzelreste können verwendet werden.
Dem folgt eine Schicht aus Laub, Grünabfällen und feinerem Strauchschnitt.
Eine Schicht Kompost sorgt für die Verrottung der unteren Schichten und versorgt das gesamte Gebilde dadurch mit Wärme.

Abschließend wird Erde aufgebracht. Beispielsweise könnten nun Schichten aus Gartenerde-, Kompost- und zuletzt Blumen- oder Muttererden folgen. Diese Schichten sollten mindestens 15 bis 20 Zentimeter messen, wenn im ersten Jahr Wurzel- oder Blattgemüse angebaut werden.

Fällt nach den ersten Monaten oder Jahren der Boden ein, kann dieser mit dünnen Kompost- und Erdschichten aufgefüllt werden. Nach dem Ablauf von fünf bis sieben Jahren sollte je nach Bepflanzung der Inhalt des Beetes vollständig erneuert werden. Die dabei ausgehobene Erde kann als Düngung verwendet oder Teil eines neuen Hochbeetes werden.

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