Sicher durch alle Jahreszeiten: Gehwege und Einfahrten ganzjährig pflegen

Gepflegte Gehwege und Einfahrten sind nicht nur ein optischer Pluspunkt, sondern eine Frage der Sicherheit und Verantwortung. Ob private Wohnanlage, Gewerbeobjekt oder kommunale Fläche – die Instandhaltung dieser Bereiche ist essenziell, um Rutschgefahr, Schäden und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Gerade in Zeiten zunehmender Wetterextreme sind vorausschauende Pflegemaßnahmen unverzichtbar.

Im Jahresverlauf ändern sich die Anforderungen deutlich. Deshalb braucht es strukturierte Pflegepläne, fachgerechtes Equipment und – je nach Umfang – professionelle Dienstleister, die schnell und zuverlässig agieren.

Ganzjährig gepflegt: Warum regelmäßige Fußwegreinigung unverzichtbar ist

Laut § 823 BGB und verschiedenen Straßenreinigungssatzungen der Kommunen liegt die sogenannte Verkehrssicherungspflicht wie bspw. Die Fußwegreinigung bei den Grundstückseigentümern. Diese müssen sicherstellen, dass niemand durch mangelhafte Reinigung oder Glätte zu Schaden kommt. Dazu gehören nicht nur Schnee und Eis im Winter, sondern auch Stolperfallen durch Unkraut, Moos, lose Pflastersteine oder Laub.

FrĂĽhling: Start in die neue Saison mit klarem Boden

Im Frühling steht vor allem die Beseitigung der Winterrückstände im Vordergrund. Streusalz, Erde und Moosreste können nicht nur Schäden verursachen, sondern machen die Wege rutschig. Auch verstopfte Gullys sollten jetzt überprüft werden, um bei Regen keine Überschwemmungen zu riskieren. Sobald die Flächen sauber sind, lassen sich auch Ausbesserungsarbeiten durchführen – etwa gelockerte Pflastersteine neu einsetzen oder Fugen auffüllen.

Was ist zu tun?

  • Entfernen von Streugutresten, Ă„sten und Schmutz mit Kehrbesen oder Laubsauger
  • Reinigung von Entwässerungsrinnen und Gullys mit Handschuhen und Rohrreinigungswerkzeug
  • Moos und Algen mit Hochdruckreiniger (min. 120 bar) oder Flächenreiniger beseitigen
  • Fugen nachsanden und lose Pflastersteine neu setzen

Checkliste Frühjahrspflege (März–Mai):

Aufgabe Empfohlenes Intervall Werkzeug / Hilfsmittel
Grobreinigung der Fläche 1× zu Saisonbeginn Besen, Laubsauger
Moos- & Algenentfernung Alle 6–8 Wochen Hochdruckreiniger, Flächenreiniger
Kontrolle der Gullys 1Ă— Handschuhe, Rohrreinigungswerkzeug
Pflaster instand setzen Nach Bedarf Gummihammer, Fugensand

Diese Tabelle gibt eine schnelle Übersicht, welche Arbeiten im Frühling besonders wichtig sind und mit welchen Mitteln sie umgesetzt werden können. So gelingt ein sauberer, sicherer Start in die neue Saison.

Sommer: GrĂĽnschnitt und Unkraut im Fokus

Im Sommer entwickeln sich Pflanzen rasch, nicht nur im Garten – besonders Wildkräuter zwischen den Fugen oder an den Rändern von Gehwegen. Werden diese nicht regelmäßig entfernt, können sie Pflastersteine anheben, die Wege beschädigen oder gefährliche Stolperstellen verursachen. 

Da chemische Mittel verboten sind, müssen umweltfreundliche Alternativen wie Abflammgeräte oder Unkrautbürsten verwendet werden. Auch Hecken und Sträucher müssen im Zaum gehalten werden, damit Wege frei und einsehbar bleiben.

SommermaĂźnahmen im Ăśberblick:

  • Unkraut mit BĂĽrste oder HeiĂźwassergerät entfernen
  • RĂĽckschnitt von Hecken und Rasenkanten
  • Reinigung der Rinnsteine nach Regen

Pflegeintervall und Werkzeuge:

Maßnahme Empfohlenes Intervall Empfohlenes Gerät
Unkrautentfernung Alle 2–3 Wochen Unkrautbürste, Heißwassergerät
Heckenschnitt & Grünrückschnitt Alle 4–6 Wochen Akku-Heckenschere, Gartenschere
Rinnsteinreinigung Nach stärkeren Regenfällen Besen, Kehrblech, Schaufel

Die Übersicht zeigt, wie oft welche Maßnahmen sinnvoll sind. Gerade bei starkem Pflanzenwachstum ist eine durchgehende Kontrolle entscheidend, um Schäden und unnötigen Reinigungsaufwand zu vermeiden.

Herbst: Laubfall und Regen – doppelte Herausforderung für Außenflächen

Mit dem Herbst beginnt der intensive Laubfall. Bleibt das Laub auf dem Boden liegen, wird es bei Regen schnell rutschig und stellt eine erhebliche Gefahr dar. Außerdem verstopft es Gullys und Rinnen, wodurch sich Wasser anstauen kann. Die Laubbeseitigung ist daher ein Muss – und zwar nicht nur einmalig, sondern regelmäßig während der gesamten Saison.

Wichtige MaĂźnahmen im Herbst:

  • Laub mehrmals wöchentlich entfernen
  • Gullys nach Laubfall kontrollieren
  • Laub häckseln und weiterverwenden

Herbstpflege kompakt:

MaĂźnahme Frequenz Vorteil
Laub entfernen 2× wöchentlich / täglich bei Bedarf Minimiert Rutsch- & Unfallgefahr
Gullys reinigen Nach jeder Laubansammlung Verhindert Staunässe & Rückstau
Laub häckseln & verwenden Bei jedem Einsatz Ökologisch & kostenloser Dünger

Diese Übersicht hilft dabei, die Herbstpflege systematisch zu organisieren. Ein Häcksel-Laubsauger spart dabei zusätzlich Zeit, da das Material direkt als Mulch weiterverwendet werden kann.

Winter: Glätteprävention und Räumpflicht

Im Winter ist vor allem Schnelligkeit gefragt. Schnee und Eis müssen rechtzeitig beseitigt werden, da ansonsten erhebliche Haftungsrisiken bestehen. Die genauen Zeitfenster für die Räum- und Streupflicht sind kommunal geregelt, meist beginnt die Pflicht werktags um 7 Uhr, an Feiertagen etwas später. Auch bei Abwesenheit bleibt die Verantwortung beim Eigentümer.

Typische WintermaĂźnahmen:

  • Räumplan mit klarer Zuständigkeit erstellen
  • Täglich auf Glätte prĂĽfen und bei Bedarf streuen
  • Splitt oder Granulat statt Salz verwenden
  • Gehwege mindestens 1,20 m breit räumen

Rechtskonforme Winterpflege:

Pflicht Zeitfenster Hinweis
Räumen & Streuen Werktags ab 7:00, Feiertags ab 8:00 Salz oft verboten – besser Splitt verwenden
Breite des Gehwegs freihalten Mindestens 1,20 m Rollstuhlgerecht & für Kinderwagen geeignet
Schnee richtig lagern Nicht auf die StraĂźe Am besten auf dem eigenen GrundstĂĽck

Langfristige Strategien: Pflegepläne und regelmäßige Kontrolle

Wer Außenflächen dauerhaft sicher und gepflegt halten möchte, sollte nicht nur saisonale Reinigungen einplanen, sondern eine langfristige Struktur etablieren. Ein professionell erstellter Pflegeplan dient dabei als zentrales Organisationsinstrument. 

Er definiert klare Aufgaben, feste Zeiträume und Zuständigkeiten – idealerweise in digitaler Form, sodass alle Beteiligten Zugriff haben und auf Änderungen schnell reagieren können. Vor allem bei wechselhaftem Wetter oder stark frequentierten Flächen ist ein solcher Plan eine echte Arbeitserleichterung.

Typische Elemente eines Pflegeplans:

Bestandteil Funktion
Jahreskalender Ăśbersicht ĂĽber alle Pflegetermine im Jahresverlauf
Aufgabenverteilung Klare Zuständigkeiten zwischen Eigentümer, Dienstleister & Hausmeister
Reaktionszeiten definieren Schnelles Handeln bei Wettereinflüssen oder Schäden
Dokumentationseinträge Nachweise über durchgeführte Maßnahmen (z. B. Fotos, Protokolle)
Integration externer Partner Abstimmung mit Winterdienst, Gärtner oder Reinigungsfirma

Solche Pläne können individuell auf die Größe und Nutzung des Objekts abgestimmt werden. Bei größeren Wohnanlagen oder gewerblichen Immobilien empfiehlt sich zusätzlich eine visuelle Darstellung der Flächen inklusive Pflegezonen – etwa für Zufahrten, Müllplätze oder Eingangsbereiche.

Auch regelmäßige Kontrollen sind ein wesentlicher Bestandteil langfristiger Strategien. Durch feste Begehungsintervalle lassen sich Schäden oder Mängel frühzeitig erkennen und beheben, bevor sie zu Gefahren oder hohen Kosten führen. Besonders sinnvoll ist es, die Begehungen zu dokumentieren – beispielsweise mit Fotos oder kurzen Protokollen, die auch von beauftragten Dienstleistern ergänzt werden können.

Empfohlene KontrollmaĂźnahmen:

  • Monatliche Begehung der gesamten AuĂźenflächen
  • Erstellung von Mängellisten mit Fotodokumentation
  • Sofortbeauftragung kleiner Reparaturen (z. B. lockere Platten, defekte Gullydeckel)
  • PrĂĽfung auf Folgeschäden nach Extremwetter (Sturm, Starkregen, Schnee)

Die Kombination aus strukturierter Planung und kontinuierlicher Kontrolle erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern senkt auch langfristig die Instandhaltungskosten. Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie effektiv das sein kann: 

In einer Wohnanlage in Laatzen mit rund 1.200 m² Gehwegfläche wurde ein digitaler Pflegeplan in Kombination mit einem professionellen Reinigungsdienst eingeführt. Seitdem konnten die Wegeunfälle vollständig vermieden werden – und die Haftpflichtversicherung der Eigentümergemeinschaft wurde infolgedessen um 18 % reduziert.

Diese Zahlen zeigen, wie wichtig es ist, nicht nur kurzfristig auf Witterung zu reagieren, sondern mit System und Weitblick zu arbeiten.

Fazit & Ausblick

Die Pflege von Gehwegen und Einfahrten ist weit mehr als eine Pflichtaufgabe – sie ist ein zentraler Bestandteil nachhaltiger Immobilienbewirtschaftung. Wer frühzeitig plant, regelmäßig kontrolliert und professionelle Unterstützung einbindet, schützt nicht nur Passanten vor Unfällen, sondern erhält auch langfristig den Wert der Immobilie.

Dabei kommt es auf das Zusammenspiel aus saisonalen Maßnahmen und strategischer Organisation an. Jede Jahreszeit stellt eigene Anforderungen an Reinigung, Pflege und Kontrolle – sei es durch Laubfall, Wildkraut, Schnee oder Streugutreste. Mit strukturierten Pflegeplänen, dokumentierten Einsätzen und einem klaren Verantwortungsbereich lassen sich diese Aufgaben effizient und rechtssicher umsetzen.

Insbesondere der Einsatz externer Fachfirmen entlastet Eigentümer und Verwalter deutlich: Professionelle Ausführung, moderne Geräte und rechtskonforme Dokumentation schaffen nicht nur Ordnung, sondern auch Sicherheit – für Bewohner, Besucher und Eigentümer gleichermaßen.

Wer auf durchdachte Pflegekonzepte setzt, reduziert Instandhaltungskosten, stärkt das Erscheinungsbild der Immobilie und sichert sich gegen Haftungsrisiken ab. Vorausschauende Außenpflege ist damit nicht nur eine ästhetische Entscheidung, sondern eine wirtschaftlich kluge Investition in Langlebigkeit und Funktionalität.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert