Das Quetschventil, welches auch Schlauchquetschventil genannt wird, ist eine Vorrichtung zum Steuern der Fördermenge eines bestimmten Materials innerhalb eines Rohrsystems.
Wie bei jedem Ventil geht es darum, dass der Fluss der durch das Rohrsystem transportierten Ware auf Wunsch reduziert oder gestoppt werden kann.
Ein herkömmliches Schlauchquetschventil besteht aus einem Durchgangsgehäuse, einer Manschette, einem Elastomer und einer Muffe oder Flansche.
Hierbei befindet sich im Durchgangsgehäuse, durch welches das Material geleitet wird eine Manschette, in welche das Elastomer in Form eines Schlauches eingebaut ist. Meist befinden sich im Durchgangsgehäuse an einer bestimmten Stelle zwei gegenüberliegende Schläuche, welche durch Nutzung von Druckluft, Gas, einer neutralen Flüssigkeit, einer mechanischen Vorrichtung oder Magnetismus gegeneinandergedrückt werden und auf diese Weise der Fluss des Materials gestoppt oder reduziert wird.
Der Bereich in welchem dies geschieht, nennt sich Steuerraum oder Funktionsraum. Die gesamte Vorrichtung wird an den Enden durch eine Muffe oder Flansche abgedichtet.
Mögliche Materialien für das Elastomer
Ein Elastomer ist ein Kunststoffprodukt, welches sich dadurch auszeichnet, dass es verformbar und elastisch ist und durch eine bestimmte molekulare Struktur immer wieder, ohne beschädigt zu werden, in den Grundzustand zurückkehrt, wenn die Belastung auf das Elastomer nachlässt.
Je nach Zusammensetzung gibt es eher harte oder weiche Elastomere.
Die Schläuche in einem Quetschventil können je nach Einsatzbereich aus unterschiedlichen Kunstoffen bestehen, wobei Naturkautschuk, Silikonkautschuk, Chloropren-Kautschuk, EPDM, NBR oder Viton die gängigsten sind.
Die unterschiedlichen Typen von Quetschventilen
Es gibt verschiedene Schlauchquetschventile, bei welchen die Quetschung durch die Schläuche und das damit verbundene Stoppen des Materialflusses auf unterschiedliche Weise ausgelöst wird.
Die einfachste Form eines Schlauchquetschventils ist das „pneumatische Quetschventil“, bei welchem die Schläuche bei Bedarf mit Druckluft oder einem neutralen Gas aufgepumpt werden und diese so den Weg für das Material sperren.
Wenn das Aufpumpen der Schläuche durch das Auffüllen mit einer Flüssigkeit geschieht, dann spricht man von einem „hydraulischen Quetschventil“.
Darüber hinaus kann das Sperren des Ventils auch durch die Betätigung eines mechanischen Elementes ausgelöst werden, was dann „mechanisches Quetschventil“ genannt wird.
Es gibt auch Anlagen, welche über ein Quetschventil verfügen, welches elektrisch angesteuert werden kann, welches man dann als „magnetisches Quetschventil“ bezeichnet. Weitere Informationen dazu gibt es auf prema-service.com.
Die vielfältigen Einsatzgebiete des Quetschventils
Da Quetschventile sehr oft eine oder mehrere Eigenschaften haben, welche den Einsatz gegenüber anderen Ventiltypen erleichtern, gibt es immer mehr Industriezweige, welche mit Hilfe von Schlauchquetschventilen ihren Warentransport innerhalb ihrer Anlagen regeln.
Sehr beliebt sind Bereiche, in welchen man Materialien durch Rohrsysteme leiten muss, welche keine flüssige Konsistenz haben, sondern zum Beispiel sandförmig oder pulverförmig sind. Bei solchen Stoffen werden herkömmliche Ventile oft sehr schnell unbrauchbar, da sie verstopfen und dann nur noch schwer oder gar nicht mehr zu bedienen sind.
Mögliche Einsatzgebiete, bei welchen hier mit einem Quetschventil der Produktionsablauf verbessert werden kann, sind hier zum Beispiel die Zementbranche, Betriebe mit Silosystemen, Granulat- und Pigmentbeförderung, Glasproduktion, Keramikproduktion und Kunststoffproduktion.
Auch bei der Leitung von Flüssigkeiten durch Rohrsysteme sind Schlauchquetschventile nützlich, weshalb sie in der Wasseraufbereitung und in der Erdölindustrie genutzt werden.
Ansonsten können Quetschventile in der Papierherstellung, in der Chemie-/Pharmaindustrie oder im Bergbau eingesetzt werden.
Einsatz von Schlauchquetschventilen in Medizin und Lebensmittelindustrie
Abgesehen von den oben genannten Vorteilen von Quetschventilen bei der Leitung von Sand oder Pulver, hat diese Art von Ventil auch in der Medizin und Lebensmittelindustrie besondere Vorteile, weshalb sie hier für manche Zweige die beste Lösung darstellen.
Im Gegensatz zu vielen gängigen mechanischen Ventilvorrichtungen, welche meist aus Metall bestehen, können diese in der Medizintechnik nicht eingesetzt werden, da sie sonst Kontakt unterschiedlichen Proben oder Subtanzen hätten, was für diesen Verwendungszweck ungünstig wäre. Ein Auswechseln von Metallventilen wäre dann aufwendig und teuer.
Bei dem Einsatz von Quetschventilen in diesem Bereich, ist es ein großer Vorteil, dass bei Schlauchquetschventilen nur das Elastomer Kontakt zu einer medizinischen Probe hat und dieses schnell und einfach gewechselt werden kann und zudem relativ günstig ist.
Da das Quetschventil wie erwähnt sehr gut geeignet ist für sämtliche Konsistenzen eines Produktes, ist es vor allem in der Lebensmittelindustrie sehr vorteilhaft, da hier ja bekanntermaßen sämtliche Formen auftreten können.
Mit Schlauchquetschventilen lässt sich sowohl der Transport von Flüssigkeiten, sirupartiger Konsistenz, Pulver, Granulat oder Festkörpern wie zum Beispiel Nüssen in Anlagen regulieren.
Zudem setzt sich an einem Quetschventil viel weniger Schmutz ab, wodurch es weniger schnell verstopft und zudem leichter zu reinigen und hygienischer ist, als andere Ventile.
Die wichtigsten Vorteile eines Quetschventils im Überblick
Insgesamt sind Quetschventile mittlerweile in vielen Produktionszweigen das hauptsächlich genutzte Ventil, da sie viele Vorteile vereinen.
Die wichtigsten Punkte, welche oft für Quetschventile sprechen, sind, dass sie dazu geeignet sind, den Transport von Materialien und Stoffen jeglicher Konsistenz zu regulieren. Des Weiteren neigen sie weniger dazu, zu verstopfen, als viele andere Ventiltypen. Ein weiterer Vorteil, welcher sich daraus ergibt, ist, dass diese weniger Schmutz ansetzen und so hygienischer sind. Die glatte Oberfläche des Schlauches aus einem Elastomer ist zudem leicht zu reinigen.
Da das Wechseln der Schläuche und der Manschette bei Quetschventilen sehr einfach ist, brauchen Betriebe bei Ausfall oder Beschädigung dieser Ventilteile kein fachkundiges Personal einsetzen und Produktionsausfälle werden minimiert.
Nicht zuletzt besitzt ein Quetschventil meist ein sehr viel geringeres Gewicht als andere Ventiltypen, was auch ein großer Vorteil ist.
Quetschventile im Alltag
Quetschventile werden nicht nur in großen Industrieanlagen eingesetzt, sondern können einem auch im Alltag begegnen und dort durch ihre besonderen Funktionsweisen älteren Technologien ersetzen.
Ein verbreitetes Einsatzgebiet, welches auch Quetschventile nutzt, sind zum Beispiel Vakuumtoiletten, wie man sie in Zügen oder Flugzeugen findet.
Es gibt auch immer mehr Energiesparhäuser, welche Vakuumtoiletten eingebaut haben, da diese nur einen Liter Wasser pro Spülung benötigen und dies die Umwelt schont.